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Higgs

(2001, experimental, handmade, 35-mm, 8 min)
Regie, Production, Animation: Monika Stellmach
Music: Steffen Moddrow

Higgs blaues Gif >>

 

aktuell:
Higgs at Annecy 2009
(8st June- 13th June 2009/Searching for the Essentiel)

Als würden wir im Traum einen Fährmann begleiten,
im Zustand einer Überfahrt,
irgendwo zwischen dem Higgs-Boson,
dem kleinsten, jedoch
wissenschaftlich noch nicht nachweisbaren,
subatomaren Teilchen
und einem Planeten X,
vielleicht am Rande unserer Galaxie.

 

Über das Higgs-Boson:

Das Higgs-Teilchen ist noch nicht entdeckt worden.

Es ist das kleinste noch fehlende subatomare Teilchen in unserem Standard Modell der Teilchenphysik.

Seit mehr als 30 Jahren suchen Wissenschaftler nach ihm in Kollisionen, Vibrationen und theoretischen Errechnungen.

Das Higgs-Boson - in der Teilchenphysik auch schon als „heiliger Gral“ bezeichnet - soll für den Mechanismus verantwortlich sein, durch den alle Teilchen ihre Masse beziehen.

 

>> Ein kurzer Trip zum Higgs-Memo-Spiel?

 

Meine Gedanken:

Mit einem Windstoß beginnt alles, mit einem Windstoß ist es schon wieder vorbei. Ein Traum?

Ein kurzer Augenaufschlag und die Welt tut sich auf.

Wie hineingeworfen ins Nichts beginnt die Reise - und ein Leben.

Unbestimmte Bilder lassen vage erahnen, was sie erzählen.

Immer in Bewegung, Eins führt hinüber ins Andere, das Eine läßt das Andere entstehen.

Ein gegenseitiges Zurücknehmen und Herausheben! Kommen und Gehen. Fallen und sich wieder fangen.

Und alles ist gewachsen.

Anfangs naiv und verspielt, noch ohne Ziel. Vergnügt und leicht, wie in der Kindheit. Neugierig und dennoch zaghaft. Zart und unverdorben. Doch die Unschuld schwindet.

Ein anderer Raum tut sich auf. Ernster. Ergreifender. Wenig begreifbar. Eine Excursion ins Ungewisse. Wo geht es hin? Scheinbar relaxt und doch getrieben. Weiter und weiter, im Fluß der Zeit.

Wären da nicht die Stolpersteine, die das Tempo brechen - und das Voranschreiten. Ein Stop!

Ein Hineinstolpern in andere Welten.

Seelenkammern! Klangwelten!

Unvorhersehbar und voller Überraschungen. Auch unbequem! Immer eine neue Entdeckung. Brüche voller Geheimnisse. Ausgelassensein und Hineintauchen in Tiefen.

Bevor sich der Boden unter den Füßen entzieht, hat sich der treibende Rhythmus noch ein paar mal wieder gefunden - der Pulsschlag des Lebens.

Aber am Ende bricht alles doch zusammen, überschlägt sich, verliert sich und löst sich auf im Nichts.

Hinein in die Stille eines Windhauches.

 

Projektbeschreibung:

Der abstrakte Animationsfilm „Higgs“ ist ein sogenannter „Hand-Made-Film“, bei dem die Formen, Farben und Strukturen direkt auf das Zelluloid des 35-mm-Rohfilmmaterials aufgetragen, bzw. durch Kratzen und Schaben die Farben entfernt wurden.

In der Tradition der Brüder Corradini, Len Lyes und v. a. Norman McLarens, wird diese Urtechnik im Film Higgs angewandt und zusätzlich mit den Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung und Bildkomposition erweitert.

Entscheidend bei der Entstehung von Higgs war, daß die Musik als vollständige Komposition noch vor der visuellen Ebene in Auftrag gegeben wurde.

In enger Zusammenarbeit mit der Filmemacherin entstand die Komposition „Chambers“ von dem Kasseler Frank-Zappa-Interpreten Steffen Moddrow.

Hierbei wurden Alltagsgeräusche und verfremdete Klänge mit instrumentell gespielter Musik zu einer gemeinsamen Komposition zusammengefügt.

Geräuschkulissen mit ihren unterschiedlichen Stimmungen sind ebenso gewollt wie Klangeinbrüche .

Auf der Grundlage von „Chambers“ entstanden dann die Bilder auf dem Rohfilmstreifen.

die manuell erstellten Bilder wurden digitalisiert, im Computer aneinander gefügt und in Collagetechnik übereinander geschichtet. Teilweise wurden hierbei die Bildszenen dem Rhythmus der Musik angeglichen, aber bewußt kontrapunktische Momente zwischen Bild und Ton herausgearbeitet, so daß Bild- und Tonebene eine Art Tanz miteinander vollziehen.